Die Sportler müssen für unangekündigte Kontrollen am Ende jedes Quartals für die kommenden drei Monate die Orte angeben, an denen sie übernachten und wo sie sich regelmäßig aufhalten – und zwar für jeden Tag. Sind sie dort einmal nicht anzutreffen, droht ihnen ein “Strike”. Drei davon innerhalb von zwölf Monaten können zu einer Sperre von bis zu zwei Jahren führen – ohne dass Doping nachgewiesen wurde. Datenschützer halten das System für intransparent.
Plass und die Forscher haben eine spezielle Cloud entwickelt, eine Art Online-Speicher, in der die Daten gesichert werden. Sie berücksichtigen Sicherheits- und Datenschutzlinien. Das Konzept sieht vor, dass durch ein Trackingdevice, ein Ortungsgerät, die Kontrolleure die Aufenthaltsdaten des Sportlers bei Bedarf abrufen können. Sobald diese nicht mehr relevant sind, können sie wieder gelöscht werden.
Ob die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada künftig auf das innovative System setzen wird, ist unklar. Es gibt viele bürokratische Hürden. Plass und sein Team finden unabhängig davon, dass sich ihre Arbeit lohnt. Entwickeln und forschen für den Sport der Zukunft, für die Welt der Zukunft – das macht ihnen großen Spaß.
Den Beitrag über unser Forschungsprojekt PARADISE findet sich hier: Die Welt – 01.09.16